Anton Bovier studierte Physik an der Universität Bonn und schloss sein Studium 1981 ab. Danach arbeitete er am Caltech (1981/82) und an der ETH Zürich, wo er 1986 in theoretischer Physik bei Jürg Fröhlich promovierte. Von 1986 bis 1988 war er Visiting Assistant Professor an der University of California, Irvine. Von 1988 bis 1991 forschte er in Bonn, dann an der Ruhr-Universität Bochum, und von 1994 bis 2008 war er Leiter der Gruppe Interacting Random Systems am Weierstraß-Institut in Berlin. Von 2003 an war er Professor an der TU Berlin und seit 2008 an der Universität Bonn. Ab 2000 entwickelte er zusammen mit Michael Eckhoff, Veronique Gayrard und Markus Klein einen neuen potenzialtheoretischen Ansatz für das Phänomen der Metastabilität stochastischer dynamischer Systeme. Er arbeitet auch an der Brownschen Bewegung, die einer Verzweigungsregel unterliegt (Branching Brownian Motion). In der statistischen Mechanik befasst er sich mit ungeordneten Systemen, einschließlich Spin-Gläsern, und mit Anwendungen in der mathematischen Biologie, insbesondere in der Populationsgenetik, der Ökologie und bei der Modellierung von Immunotherapien. Im Jahr 2006 war Bovier eingeladener Sprecher auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Madrid.
Anton Bovier zum Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften gewählt Anton Bovier zum Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften gewählt
Anton Bovier, Professor am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Bonn und Mitglied des Hausdorff Center for Mathematics (HCM), ist zum Fellow der Europäischen Akademie der Wissenschaften (EurASc) gewählt worden. Die EurASc ist eine unabhängige internationale Vereinigung angesehener Wissenschaftler*innen, die sich zum Ziel gesetzt hat, die besten europäischen Wissenschaftler*innen mit einer Vision für Europa als Ganzes, über nationale Grenzen hinweg, anzuerkennen und als Mitglieder zu wählen, mit dem Ziel, die europäische Wissenschaft und die wissenschaftliche Zusammenarbeit in Europa zu stärken. EurASc ist in Bezug auf seine Mitgliedschaft, Wahlverfahren, Beratungen und Aktionen völlig unabhängig von nationalen Einrichtungen. Eines der Ziele von EurASc ist es, eine Rolle zu spielen, die die der nationalen Akademien und des wissenschaftlichen Beirats der Europäischen Akademien (European Academies' Science Advisory Council, EASAC) ergänzt.