Universität Bonn

11. Dezember 2024

Angkana Rüland erhält den Leibniz-Preis Angkana Rüland erhält den Leibniz-Preis

Die DFG zeichnet die Mathematikerin der Uni Bonn für ihre herausragende Forschung aus

Für ihre exzellente Forschungsleistung erhält Angkana Rüland den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, der mit 2,5 Millionen Euro dotiert ist. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekanntgegeben. Die Mathematikerin am  Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics der Universität Bonn wird für ihre herausragenden Arbeiten in der Mathematischen Analysis, vor allem zu Modellen für Mikrostrukturen bei Phasenübergängen in Festkörpern und Inversen Problemen mit nichtlokalen Operatoren, ausgezeichnet.

AngkanaRüland
AngkanaRüland © Gregor Hübl
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„Komplett sprachlos“ – das war die Reaktion von Angkana Rüland auf den Anruf der DFG, sie werde den Leibniz-Preis erhalten. „Ich war gerade erst durch die Tür in mein Büro gekommen, als das Telefon klingelte und die DFG dran war“, erzählt die Mathematikerin, die auch Mitglied im Transdisziplinären Forschungsbereich „Modelling“ der Uni Bonn ist. Mit dem Preisgeld möchte Angkana Rüland ihre Forschungsgruppe weiter aufbauen. „Das Forschungsumfeld hier in Bonn ist bereits herausragend. Der Leibniz-Preis wird dieses noch um ein Vielfaches verstärken.“

Angkana Rüland lässt sich in ihrer Forschung stark von Problemen inspirieren, die aus den Naturwissenschaften heraus entstehen. In ihrer Forschung zu Mikrostrukturen interessiert sie sich besonders für eine Klasse von Materialien. Dabei handelt es sich um Metalllegierungen, die ein Formgedächtnis haben: Zum Beispiel verwandelt sich eine stark verbogene Büroklammer aus einem solchen Material beim Erwärmen wie von selbst in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Dahinter stecken spezielle Gitterstrukturen, die wie einzelne Bauklötze unterschiedlich kombiniert werden, und auf diese Weise das Materialverhalten beeinflussen.

Darüber hinaus befasst sich die Mathematikerin mit sogenannten “inversen Problemen”: Dabei geht es darum, Informationen aus indirekten Messungen zu rekonstruieren, wie es etwa bei Röntgentomographien oder Ultraschalluntersuchungen geschieht. Aus diesen indirekten Informationen lässt sich auf die Beschaffenheit des Körpers schließen, ohne Gewebeproben entnehmen zu müssen. Auch in der Natur treten solche Phänomene auf, etwa bei der Ultraschall-Ortung von Fledermäusen, mit der die fliegenden Säugetiere navigieren.
 

Weg an die Universität Bonn

Angkana Rüland begann bereits während ihrer Schulzeit im Frühstudium „FFF - Fördern, Fordern, Forschen“ an der Universität Bonn Mathematik zu studieren. Nach dem Abitur setzte sie dort ihr Studium fort. Im Jahr 2014 promovierte sie am Mathematischen Institut und erhielt für ihre Doktorarbeit den „Hausdorff-Gedächtnispreis“ für die beste Dissertation im Fach Mathematik in Bonn. Nach ihrer Promotion ging sie als Postdoktorandin an die Universität Oxford und wurde 2017 Nachwuchsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig. Im Jahr 2020 erhielt Angkana Rüland einen Ruf an die Universität Heidelberg. Schließlich kehrte sie 2023 als Inhaberin eines Hausdorff Chairs nach Bonn zurück. Dabei handelt es sich um Professuren für herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Exzellenzcluster Hausdorff Center for Mathematics (HCM). Später in dem Jahr wurde sie mit dem mit 100.000 Euro dotierten New Horizons Prize ausgezeichnet, eine hochkarätige Auszeichnung der Breakthrough-Preis-Stiftung für Nachwuchsforschende.

 

Congratulations from the Rector

"On behalf of the University of Bonn, a University of Excellence, I would like to congratulate Angkana Rüland on receiving one of the world's most prestigious academic awards,’"says Rector Michael Hoch. "Since her school days, Angkana Rüland has been closely associated with mathematics in Bonn, which ranks internationally among the best in the world.. After completing her studies and doctorate in Bonn and intermediate positions in Oxford, Leipzig and Heidelberg, we succeeded in appointing her to a Hausdorff Chair of our Cluster of Excellence HCM in 2023. There, she is making pioneering contributions at the interface between mathematics, physics and engineering. The Leibniz Prize is another outstanding success, but above all an extraordinary honor for her cutting-edge research."
 

20 Leibniz Prizes at the University of Bonn

Angkana Rüland's award is already the ninth Leibniz Prize for mathematicians from the Hausdorff Center for Mathematics; Catharina Stroppel received the prize as recently as in 2023. The University of Bonn now has a total of 20 Leibniz Prize winners among its faculty, making it the university with second most award winners in Germany since the prize was established in 1986.

In addition to Angkana Rüland, this year the DFG is honoring three other female scientists and six male scientists with the Leibniz Prize. The aim of the program is to expand the opportunities available to top researchers, relieve them of administrative duties and make it easier for them to employ particularly qualified early career researchers. The award is endowed with 2.5 million euros. The Leibniz Prizes will be presented on 19 March 2025 in Berlin.

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