Sara Vera Hahner wurde für die von Jochen Garcke betreute Dissertation mit dem Titel "Low-dimensional Representations for Diverse Collections of 3D Surface Meshes" geehrt. In ihrer Dissertation hat die Mathematikerin erforscht, wie mittels Maschinellem Lernen komplexe Darstellungen von Oberflächendaten im Computer vereinfacht und so verglichen werden können. Solche Daten spielen im industriellen Design, beispielsweise in der Entwicklung von Fahrzeugen, eine wesentliche Rolle. Für Sara Vera Hahner ist dies bereits die zweite Auszeichnung: Bereits 2016 erhielt sie vom Institut für Numerische Simulation (INS) den Preis für die beste Bachelor-Arbeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen in der Numerik. Sara Vera Hahner zeigt in ihrer Dissertation die Möglichkeiten, verschieden diskretisierte und aus diversen Datenquellen stammende Oberflächengittern mit tiefen neuronalen Netzen simultan zu behandeln. Die Arbeit besticht durch eine sehr klare Darstellung der Ergebnisse und durch zahlreiche hervorragende Illustrationen. Die von ihr entwickelten Verfahren sind in drei Konferenzartikeln veröffentlicht beziehungsweise akzeptiert, jeweils bei angesehenen Konferenzen.
An Rebecca Maria Siebert ging der Preis für die beste Bachelor-Arbeit von Nachwuchswissenschaftlerinnen am INS. In ihrer Arbeit, die von Jürgen Dölz betreut wurde, beschäftigte sich Siebert mit der Numerischen Approximation von Eigenwertproblemen parameterabhängiger Operatoren. In der Praxis können diese Algorithmen beispielsweise zur Quantifizierung von Resonanzen, wie sie durch Fertigungstoleranzen bei Musikinstrumenten oder Teilchenbeschleunigern vorkommen, benutzt werden. Besonders beeindruckend ist die inhaltliche Breite der Arbeit, da sie sowohl in der mathematischen Theorie (Spektraltheorie) als auch in der praktischen Numerik und Implementierung (hochdimensionale Approximation, parallele Programmierung) in die Tiefe geht.
Der Ada Lovelace-Preis für Mathematikerinnen wurde 2010 vom Institut für Numerische Simulation der Universität Bonn ins Leben gerufen und wird seither jährlich vergeben. Die Auszeichnung dient der Nachwuchsförderung von Frauen in der Numerik. Namenspatronin des Preises ist die britische Mathematikerin Ada Lovelace (1815 – 1852). Bei der Preisvergabe werden herausragende Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen berücksichtigt. Das Preisgeld reicht von 500 Euro für die beste Bachelorarbeit über 1.000 Euro für die beste Masterarbeit bis 2.000 Euro für die beste Dissertation von Nachwuchswissenschaftlerinnen.