Meike Neuwohner behandelt in ihrer Dissertation "Improved Approximation Algorithms for Weighted k-Set Packing", betreut von Stefan Hougardy, Approximationsalgorithmen für das k-Set-Packungsproblem, eine grundlegende Fragestellung der kombinatorischen Optimierung. Die Ergebnisse umfassen die erste Verbesserung des Problems seit über zwanzig Jahren. Der erste Satz von Ergebnissen stärkte nicht nur die bisherigen lokalen Suchtechniken, sondern zeigte auch, dass ein neuer Algorithmus in der Dissertation die asymptotisch beste erreichbare Grenze unter Verwendung lokaler Verbesserungen liefert. Insgesamt verbessern die Ergebnisse unser Verständnis eines grundlegenden Problems erheblich, indem sie neue Techniken und Erkenntnisse entwickeln und gleichzeitig ihre Grenzen aufzeigen. Die Ergebnisse der Dissertation wurden in renommierten Konferenzen und Zeitschriften veröffentlicht, darunter SODA 2023, IPCO 2022 und Mathematical Programming. Auch die Präsentation der Ergebnisse ist hervorragend: Alle Gutachter*innen lobten die klare Struktur, Stringenz und Klarheit sowie die Intuition bei der Darlegung komplexer technischer Argumente.
Radu Toma befasst sich in seiner Dissertation "The Sup-Norm Problem For Automorphic Forms In Higher Rank", betreut von Valentin Blomer, mit Supnorm-Abschätzungen automorpher Formen auf Gruppen höheren Ranges. Automorphe Formen sind eine Schnittstelle zwischen verschiedenen mathematischer Themen: Aus analytischer Sicht sind sie Eigenfunktionen von Laplaceoperatoren auf symmetrischen Räumen, aus Sicht der Darstellungstheorie sind sie Elemente irreduzibler Darstellungen. Sie enthalten Informationen über Eigenschaften arithmetischer Objekte der Zahlentheorie. Seit 1995 finden diese Abschätzungen, initiiert durch eine Arbeit von Iwaniec und Sarnak in den Annals of Mathematics, größte Aufmerksamkeit. Radu Toma konnte erstmals gleichmäßige Abschätzungen im Kovolumen und im spektralen Parameter zeigen, sowohl im kokompakten wie auch im nicht kokompaktem Fall. Das Ergebnis im kokompakten Fall wurde bereits publiziert. Der nichtkokompakte Fall ist wesentlich schwieriger und alle Gutachter zeigten sich von den Resultaten gleichermaßen überrascht wie beeindruckt.
Der Hausdorff-Gedächtnispreis wird zu Ehren von Felix Hausdorff jedes Jahr rund um dessen Todestag, den 26. Januar, im Rahmen des Hausdorff-Kolloquiums vergeben. Vorschlagsrecht haben die Professor*innen und Privatdozent*innen. Die Entscheidung liegt bei einer von der Fachgruppe Mathematik einzusetzenden Jury. Der Preis besteht aus einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro und einem Buchpreis. In diesem Jahr wurde das Preisgeld geteilt.